Häufige Fragen zu Batteriespeichern für Photovoltaik-Anlagen kurz beantwortet

Häufige Fragen zu Batteriespeichern für Photovoltaik-Anlagen kurz beantwortet

Februar 16, 2022 Akku-Wissen 0
Photovoltaik-Anlage auf einem Hausdach

Die Photovoltaik-Anlage für das Eigenheim boomt gerade und Photovoltaik Batteriespeicher sind dementsprechend ein großes Thema. Das hat viele Gründe, einer davon ist bestimmt die Zuzahlung von Fördergeldern für die Photovoltak-Batterien, die aktuell von einigen Bundesländern bewilligt werden. 

Doch welche Batterie-Technologie ist die Beste für den Einsatz als Speicher für Solaranlagen? Li-FePO4 also Lithiumeisenphosphat-Akkus oder der klassische Li-Ionen-Akku? Wie sieht es mit der Sicherheit aus? Denn immerhin können die Lithium-Ionen-Akkus ja brennen und explodieren? Wie lange hält so ein Akku überhaupt und ist das Ganze dann überhaupt wirtschaftlich? Und sind die Angebote für Speicherbatterien, die man so im Internet findet, überhaupt seriös?

Fragen über Fragen, zu denen ich meinem neuen Video eine persönliche Einschätzung abgebe. Wie immer findet ihr alles auch zu Lesen etwas weiter unten.

Li-FePO4 oder Li-Ionen / Was ist besser? / Stationärer Speicher

Ein Batteriespeicher für Onkel Edi

Normalerweise entwickle und produziere ich für meine Kunden Akkus und Batterien, die in der Industrie oder Medizintechnik eingesetzt werden. Aber auch stationäre Speicher, die zum Beispiel bei Photovoltaik-Anlagen eingesetzt werden, gehören zu meinem Fachgebiet.

Ich habe in letzter Zeit einige Fragen zum Thema stationäre Batteriespeicher für Photovoltaikanlagen erhalten. Angefangen hat es mit meinem Onkel Edi, der mich vor ein paar Wochen kontaktiert hat. Er möchte sich eine kleine Photovoltaik-Anlage auf sein großes Garagendach schrauben lassen und hat auch schon zwei Angebote von regionalen Installations-Betrieben eingeholt.

Photovoltaik-Anlage auf einem Hausdach
Solar-Panels sieht man auf immer mehr Hausdächern. Bald auch bei Edi?

Seine Frage an mich war dann, ob die jeweils angebotenen Akkus auch gut sind und er damit keine Probleme haben wird. Auch die Frage nach dem Unterschied von Lithium-Ionen zu Lithium-Eisen-Phosphat kam auf. Natürlich wollte er von mir auch wissen, ob ich die Akkus nicht vielleicht günstiger anbieten könnte, weil ich ja sozusagen an der Quelle sitze.  

Schauen wir mal!

Stationäre Batteriespeicher: ein heißes Thema und viele Fragen

Ich habe mir also die also die Angebote vorgenommen, um die familieninterne Beratung zu starten. Just in dem Moment hat mich ein anderer Privatkunde angerufen und so ziemlich die gleichen Fragen gestellt.

Also welcher Akku besser ist – Lithium-Ionen oder Lithium-Eisenphosphat? Ob Lithium-Eisenphosphat-Akkus nicht sicherer seien, weil sie nicht explodieren können. Und ob die den Akku nicht günstiger anbieten könnte.

Kurze Zeit später klingelte das Telefon schon wieder. Es war ein Eigenheim-Solarstrom-Interessent mit einer ganz neuen Frage: Stimmt es, dass Lithium-Eisenphosphat-Akkus einen Memory-Effekt haben? Das habe er irgendwo im Internet gelesen (kleiner Spoiler: Das ist nicht der Fall!).

Der nächste Fördermittel-Nutzer wollte wissen, ob es Speichersysteme gibt, die auch als Notstrom-Versorger herhalten können, wenn mal das Stromnetz der Stadtwerke ausfällt.

Aber jetzt mal geordnet und ausführlich: Hier kommen die Antworten auf häufig gestellte Fragen zu den Batteriespeichern für Photovoltaik-Anlagen.

Lithium-Ionen versus Lithium-Eisen-Phosphat. Welcher Akku ist als stationärer Speicher sicherer?

Entgegen der weitläufigen Meinung, Lithium-Eisenphosphat-Akkus können gar nicht brennen oder explodieren, muss ich leider sagen, dass sie das doch können.

Denn der Elektrolyt im Akku ist brennbar. Er reagiert mit extremer Hitze, wenn er (aus welchem Grund auch immer) fehlbehandelt wird. Das kann zum Beispiel bei einem Kurzschluss passieren, zu dem es durch zu hohe Ströme oder auch Beschädigungen kommen kann. Jedoch ist ein Lithium-Eisen-Phosphat-Akku in der Regel stabiler als ein herkömmlicher Lithium-Ionen-Akku und hält viel mehr aus. 

Grundsätzlich sind die Ströme, die bei stationären Speichern auf den Akku einwirken, eher moderat. Beschädigung der Akkus durch physische Einwirkungen (wie sie beispielsweise bei Unfällen von Elektroautos passieren), sind bei stationären Speichern im Keller eher unwahrscheinlich.

In diesem Umfeld muss schon sehr viel passieren, dass ein Lithium-Ionen-Akku hochgeht.

Lithium-Ionen versus Lithium-Eisen-Phosphat. Welcher Akku hat als Batteriespeicher eine höhere Lebenserwartung?

Apropos halten. Lithium-Eisenphosphat-Akkus glänzen mit ihrer langen Lebenserwartung. Man kann generell sagen, dass ein Lithium-Eisenphosphat-Akku länger hält als ein Lithium-Ionen-Akku. Er kann viel mehr Zyklen, also komplette Entladungen und Ladungen absolvieren. Auch die geringere kalendarische Alterung spricht für einen Lithium-Eisenphosphat-Akku. 

Insbesondere im stationären Bereich ist der Vorteil von Lithium-Eisenphosphat-Akkus bei der Haltbarkeit allerdings nicht ganz so groß. Im Keller, wo die Akkus für PV-Anlagen ja meistens stehen, herrschen normalerweise Temperaturen, die die Akkus wenig stressen. Und auch die Ströme, die auf einen stationärer Speicherakku wirken, sind moderat.

Sowohl Sicherheit als auch Haltbarkeit hängen allerdings sehr stark von der Qualität des Akkus ab. Die sollte man auf keinen Fall außer Acht lassen!

Lohnt es sich bei den Akkus für stationäre Batteriespeicher auf Qualität zu setzen?

Die klare Antwort: Ja!

Ich kenne Hersteller von Lithium-Ionen-Akkus, die sich ihre Zellen bei dem namhaften Zellen-Hersteller wie Samsung, Panasonic, Sony und so weiter einkaufen und daraus große Speicher bauen. Top! Da kann man nicht viel falsch machen.

Bei Lithium-Eisen-Phosphat sieht das ein bisschen anders aus. Hier gibt es unzählige Anbieter im Internet, die auch mit extrem günstigen Preisen locken. Da wäre ich vorsichtig, denn es gibt enorme Qualitätsunterschiede bei den Akkus.

Grundsätzlich gilt: lieber ein bisschen mehr Geld investieren, länger Spaß am Batteriespeicher haben und mit gutem Gewissen schlafen können, weil der Akku sicher ist.

Gibt es bei Lithium-Eisen-Phosphat-Akkus einen Memory-Effekt?

Eine weitere häufige Frage war, ob ein Lithium-Eisen-Phosphat einen Memory-Effekt habe. Das wäre so im Internet zu lesen gewesen.

Den Memory-Effekt kennt man vielleicht noch aus den Zeiten der Nickel-Cadmium-Zellen, die häufig in Akkuschraubern verbaut waren. Damals musste man den Akku komplett entladen, bevor man ihn wieder aufladen konnte. Ansonsten “merkte” sich der Akku den letzten Füllstand und man konnte ihn nur noch bis zu diesem Level aufladen. Wenn man nicht aufpasste, verlor man also schnell extrem viel Kapazität.

Das kann einem mit einem Lithium-Eisen-Phosphat-Akku nicht passieren. Hier gibt es keinen Memory-Effekt. Bei Lithium-Ionen-Akkus übrigens auch nicht.

Sind Lithium-Ionen oder Lithium-Eisenphosphat-Akkus als stationäre Batteriespeicher günstiger?

Bleibt noch die Frage des Preises. Wenn ich die Preise von Lithium-Ionen-Akkus und ähnlich hochwertigen anschaue, dann sind die Lithium-Eisenphosphat-Akkus tendenziell pro Kilowattstunde ein paar Euro teurer. Dafür hält er aber voraussichtlich auch ein wenig länger.

Allerdings muss ich an der Stelle einräumen, dass die Lithium-Eisenphosphat-Akkus noch keine 20 Jahre auf dem Markt sind. Man kann also noch keine wirklich abschließende Aussage zu deren Haltbarkeit machen.

Lassen sich stationäre Batteriespeicher für Photovoltaik-Anlagen auch als Notstromversorgung nutzen?

Die Frage, ob das Batterie-System auch als Notstrom-Versorgung genutzt werden kann, konnte ich auch mit “JA” beantworten. In Abhängigkeit des eingesetzten Wechsel-Richters und von gewissem Zubehör natürlich. Die Technologie der Akkuzellen ist dabei nicht entscheidend. Vor ein paar Jahren war das nicht so so einfach wie heute, aber die Hersteller arbeiten ja auch innovativen Lösungen.

Ein erweiterbares Akkusystem für die Photovoltaik-Anlage von Edi

Ich konnte meinem Onkel Edi tatsächlich einen besseren Preis für den Batteriespeicher machen als die Installateure, bei denen er angefragt hatte und ihm seinen Wunsch-Akku mit passendem Wechselrichter liefern. Sein Installateur ist so nett und baut den von mir gelieferten Akku jetzt noch ein. Cool!

Es wurde übrigens ein Lithium-Eisen-Phosphat Akku. Ich kenne den Hersteller, die Akkus sind super und die Wechselrichter gehören zu den effizientesten am Markt. Was aber nicht bedeutet, dass Lithium-Ionen-Akkus grundsätzlich schlechter als Stromspeicher für Photovoltaik-Anlagen geeignet sind. In dem Fall war es eher eine Bauch-Entscheidung.

Sollte jetzt mit dem Akku irgendein Problem sein, dann muss ich als Neffe und als Lieferant herhalten… 😉 Aber lieber so, als wenn dann ein Elektro-Installateur gerufen werden muss, inklusive langer Wartezeit und am Ende muss er sich dann womöglich sowieso noch fremde Hilfe besorgen.

Schon in ein paar Wochen werden die Solarpanele auf das Dach von Edi montiert und mein Akkusystem angeschlossen. Das bringt ihm dank der aktuellen Förderprogramme eine gehörige Ersparnis. Immerhin sind wir ja Schwaben!

Besonders cool ist, dass das System erweiterbar ist, sodass er bald auch sein neues Elektroauto mit dem günstigen Strom aus seiner Solar-Anlage aufladen kann.

Wenn du auch wie Edi über eine Photovoltaik-Anlage nachdenkst, dir aber wegen dem Speicher unsicher bist, melde dich gerne bei mir und erzähle, wo dir der Schuh drückt. Das geht einfach per E-Mail (info@accundu.de) oder telefonisch (07151 959 30 22). Ich besorge auch dir gerne einen passenden Speicher.

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