Der Jahresrückblick zum Batterie- und Akkumarkt 2021

Völlig durchgeknallt, so habe ich das Geschäftsjahr 2021 bei einem Interview für die Fachzeitschrift Markt und Technik kurz zusammengefasst beurteilt.

Seien es die Lieferzeiten von diversen Chips, Lithium-Ionen-Einzelzellen, die steigenden Preise für Rohstoffe und Materialien oder die globale Marktwirtschaft, es gab so einige Herausforderungen, die uns durch das letzte Jahr begleitet haben.

Ich habe mir das Interview mit Markt und Technik zum Anlass genommen, um das vergangene Jahr in der Batterie- und Akkuwelt noch einmal Revue passieren zu lassen und einen kleinen Vorausblick für nächstes Jahr zu wagen. Das alles findet ihr in meinem Jahresabschlussvideo 2021. Schaut einfach mal rein oder scrollt ein wenig weiter, wenn ihr das alles lieber lesen möchtet.

Das durchgeknallte Jahr 2021

Seit über 15 Jahren entwickle und produziere ich ja bereits individuelle Akkus und Batterien für meine Kunden. Die letzten zehn Jahre durfte ich ein Mitglied des sogenannten Experten-Forums der Zeitschrift Markt & Technik sein.

Früher haben wir Experten uns einmal im Jahr in München in der Redaktion der Zeitschrift getroffen und uns über die Trends, Innovationen, Neuigkeiten, Herausforderungen und Entwicklungen am Markt unterhalten.

Das letzte Treffen lief – wie so vieles gerade – online. Und vor Kurzem kam dann auch der Bericht dazu raus. Das große Thema war 2021 natürlich die Lieferzeit der Lithium-Ionen-Akkus. Aber auch andere aktuelle Entwicklungen, von denen ich in meinen Videos und Artikeln schon berichtet habe, wurden besprochen.

Engpass bei den 1865er-Zellen

Die Liefersituation bei den 18650er-Zellen wird wohl auch nächstes Jahr angespannt bleiben, lange Lieferzeiten inklusive. Obwohl Panasonic die Fertigungskapazitäten wohl deutlich nach oben schrauben wird, gehe ich nicht von einer Lieferzeit von weniger als 12 Monate ab Bestellung der Zellen aus.

Aufstieg der Alternativen

Als Alternative zu den knappen 18650er-Zellen setze ich auch im nächsten Jahr auf das Format 21700. Diese sind zwar auch im Bereich Automotive sehr gefragt, sind aber noch zu haben und der Preis ist auch noch in Ordnung.

Und dann gibt es ja noch die 46800. Dieses Zellformat wird wohl noch ein bisschen Zeit brauchen, um sich als Standard-Zelle für Industrie-Applikationen durchzusetzen.

Lithium-Eisen-Phosphat macht Fortschritte

Richtig gut finde ich die Entwicklung bei den Lithium-Eisen-Phosphat-Akkus. Da wurde zuletzt richtig an der Energiedichte geschraubt.

Anders als vor zehn Jahren ist diese Technologie heute ziemlich interessant als Antriebsakku für Elektro-Autos. Ich erinnere mich noch gut an einen Vortrag bei der Daimler AG, bei dem Lithium-Eisen-Phosphat-Akkus für den Smart analysiert wurde, aber gegen Lithium-Kobalt-Akkus total abgestunken hat. Heute setzen BYD und Tesla auf die LFPs.

Ein kleiner Vorausblick auf 2022

Und wie sieht es nächstes Jahr bei den Lithium-Ionen-Akkus aus?

Wir Experten waren uns für 2022 relativ einig. Eine Verbesserung der Lieferzeiten und bei den Preisen wird es voraussichtlich nicht geben. Aber wir werden natürlich auch im kommenden Jahr für unsere Kunden kämpfen.

Bei den Lithium-Polymer-Akkus sind die Lieferzeiten übrigens noch moderat und die Preise bleiben erst mal stabil. Da profitieren meine Kunden von meinem langjährig aufgebauten Netzwerk in Fernost. Bei meinem letzten Projekt hatte mein Kunde seine Lithium-Polymer-Akkus trotz kleiner Änderungen sehr schnell in der Hand und war natürlich total happy.

Apropos Freude…

DANKE!

Zum Abschluss möchte ich euch allen für die Treue in diesem Jahr zu danken. Ich bin begeistert, wie viel Zuspruch und Anfragen ich erhalten habe, wie viele Anregungen und Kommentare mich erreichten. Auch ich habe viel von meinen Kunden gelernt, die mich mit neuen Herausforderungen konfrontierten. Vielen Dank dafür!

Ich wünsche euch mit euren Familien und Freunden ein frohes Weihnachtsfest, rutscht gut rüber ins neue Jahr, bleibt bitte alle gesund und wir sehen uns bestimmt bald wieder.